Lipödem - Eine Krankheit, die mehr betrifft, als man denkt
Expertise von Dr. Markus Paulhart
Es ist eine stille Begleiterin für viele Frauen, die in den meisten Fällen viel zu spät erkannt wird. Lipödem – ein Begriff, der unschön klingt und doch eine Realität für Millionen von Frauen ist. Was passiert, wenn das eigene Fettgewebe sich gegen den Körper stellt? Wenn das Hautbild sich verändert und schmerzhafte Symptome entstehen? Wenn jedes Jahr mehr Frauen darunter leiden, ohne es wirklich zu wissen? Dieses schwer fassbare Krankheitsbild ist nicht nur eine „schlichte Fettverteilungsstörung“, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, die die Lebensqualität betroffener Patientinnen maßgeblich beeinflusst. Doch was steckt eigentlich dahinter? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
HARD FACTS
Gesellschaftsfähigkeit
3-5 Tage
Schmerzen
Nach der Operation kann ein geringer Wundschmerz auftreten beziehungsweise ein Spannungsgefühl bestehen, welches beides jedoch mit Schmerzmedikamenten gut behandelbar ist.
Arbeitsfähigkeit
Üblicherweise sind Sie nach etwa 3-5 Tagen wieder arbeitsfähig (leichte körperliche Aktivität). Stärkere Anstrengungen sollten 4-6 Wochen vermieden werden.
Operationsdauer
ca. 1-3 Stunden (abhängig von Aufwand und zu behandelnden Regionen)
Sport
Sportliche Aktivitäten sowie anstrengende körperliche Aktivitäten sind mindestens für 4-6 Wochen zu unterlassen.
Unannehmlichkeiten
Nach dem Eingriff ist das Tragen von Kompressionswäsche für 4-6 Wochen Tag und Nacht erforderlich. Nach einer Fettabsaugung ist meist für 7 Tage ein Antibiotikum einzunehmen (Infektionsprophylaxe). In manchen Fällen empfehle ich eine medikamentöse Thromboseprophylaxe mit Heparininjektionen für einige Tage. Ein Austritt von Flüssigkeit aus den Einstichstellen ist in den ersten 24 Stunden nach der OP völlig normal. Ich empfehle daher das Einlegen von Tupfern und das Mitnehmen von Ersatzgewand, falls Sie unterwegs sind. Einige Tage nach der Operation sollte erneut mit intensiver Lymphdrainage (manuell oder maschinell) begonnen werden. Vermeiden Sie sportliche Aktivität und Hitze (Sauna) für 4-6 Wochen. Mit dem Erreichen eines vorläufigen Ergebnisses ist nach ca. 3 Monaten, mit dem Erreichen eines endgültigen Ergebnisses nach ca. 6 Monaten zu rechnen.
Was ist Lipödem?
Lipödem ist eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, die vor allem Frauen betrifft. Es handelt sich dabei nicht um Übergewicht, sondern um eine unnatürliche Fettverteilung und eine ungleiche Ansammlung von Fettmengen im Unterhautfettgewebe. Typisch für diese Krankheit ist die unregelmäßige Ansammlung von Fettzellen, häufig an den Beinen, Hüften und manchmal auch an den Armen. Die Fettvermehrung geht oft mit starken Schmerzen, Schwellungen und einem Gefühl der Schwere einher. Das Lipödem tritt in verschiedenen Stadien auf und kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern, was die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen erheblich beeinträchtigt.
Gründe für Lipödem
Die Ursachen für Lipödem sind noch nicht vollständig erforscht, aber es gibt einige Hinweise, die auf bestimmte Faktoren hinweisen. Zu den möglichen Gründen gehören:
- Genetische Veranlagung: Häufig tritt Lipödem in Familien auf, was auf eine erbliche Komponente hindeutet.
- Hormonelle Veränderungen: Besonders in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kann das Lipödem auftreten oder sich verschlimmern.
- Geschlecht: Lipödem betrifft fast ausschließlich Frauen, was auf hormonelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinweist

Symptome von Lipödem
Die Symptome von Lipödem können von Person zu Person variieren, treten jedoch meist in einem typischen Muster auf. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Schwellungen und Ödeme: Die betroffenen Bereiche, vor allem an Beinen und Armen, neigen dazu, im Tagesverlauf anzuschwellen, vor allem nach langem Stehen oder Sitzen. Die Hände und Füße sind nicht betroffen.
- Schmerzen und Druckempfindlichkeit: Das betroffene Gewebe kann sehr schmerzempfindlich sein, selbst bei leichtem Druck oder Berührungen. Die Schmerzhaftigkeit der betroffenen Extremitäten nimmt im Tagesverlauf zu.
- Schweregefühl: Viele Patientinnen berichten von einem unangenehmen, schweren Gefühl in den betroffenen Gliedmaßen.
- Unregelmäßige Fettansammlungen: Fettgewebe lagert sich vor allem an den Beinen und Hüften ab, was oft zu ungleichen Proportionen führt.
- Symmetrische Verteilung: In den meisten Fällen sind beide Körperseiten betroffen, was das Lipödem charakteristisch macht.
- Blutergussneigung (Hämatomneigung)
Wen betrifft Lipödem?
Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, die zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr sind. Es tritt häufig in der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft auf und kann sich durch hormonelle Veränderungen verschärfen. Männer sind praktisch nie betroffen, was Lipödem zu einer klassischen Frauenkrankheit macht. Die Ursachen dafür sind noch nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass die hormonellen Unterschiede zwischen Männern und Frauen eine zentrale Rolle bei der Entstehung dieser Erkrankung spielen.

Welche Körperteile sind von Lipödem betroffen?
Lipödem betrifft hauptsächlich die unteren Körperregionen, aber auch andere Stellen können betroffen sein. Typische Körperteile sind:
- Beine: Besonders Oberschenkel, Unterschenkel und Hüften.
- Arme: In manchen Fällen auch die Oberarme.
- Gesäß: In fortgeschrittenen Fällen kann auch das Gesäß betroffen sein.
- Symmetrische Verteilung: Häufig treten die Fettansammlungen symmetrisch auf, also auf beiden Seiten des Körpers.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Konservative Methoden:
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Schweregrad des Lipödems gewählt werden:
- Kompressionsbekleidung: Lindert Schmerzen und unterstützt das lymphatische System. Hier haben sich vor allem Flachstrickstrümpfe bewährt.
- Lymphdrainage: Spezielle Massagen, die den Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit und Fett unterstützen. Diese kann manuell als auch maschinell, mit eigens dafür entwickelten Geräten, erfolgen.
- Ernährungsumstellung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen
- Hautpflege

Operative Methoden:
- Liposuktion (Fettabsaugung): Entfernung überschüssiger Fettzellen, um das ästhetische Erscheinungsbild zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
- Hautstraffung: In einigen Fällen wird eine Hautstraffung nach der Fettabsaugung durchgeführt, um überschüssige Haut zu entfernen.

Was muss ich nach einer Lipödem-Operation beachten?
Nach einer Liposuktion müssen Patientinnen mit einer gewissen Nachsorge rechnen. Die behandelten Bereiche müssen oft für eine bestimmte Zeit komprimiert werden, um die Heilung zu unterstützen und das Risiko von Schwellungen zu minimieren. Zudem ist es notwendig, manuelle beziehungsweise maschinelle Lymphdrainagen durchzuführen, um das Abklingen der Schwellung zu fördern und die Heilung zu beschleunigen. Schmerzen und Schwellungen sind nach der Operation normal und klingen in der Regel innerhalb von wenigen Wochen ab.
Heilungsprozess und Nachsorge
Der Heilungsprozess nach einer Lipödem-Operation ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Stadium der Erkrankung und dem Umfang des Eingriffs ab. In der Regel dauert die Heilung mehrere Wochen bis Monate. In diesem Zeitraum sollte konsequent die angepasste Kompressionskleidung getragen werden. Die meisten Patientinnen berichten von einer deutlichen Verbesserung der Symptome, insbesondere von einer Reduzierung des Schweregefühls und der Schmerzen. Eine regelmäßige Nachsorge ist jedoch entscheidend, um den Erfolg der Behandlung langfristig zu sichern.

Kosten und Finanzierung
Die Kosten einer Liposuktion zur Behandlung des Lipödems können je nach Umfang des Eingriffs, nach eingesetzter Methode und gewählter beziehungsweise notwendiger Anästhesieform variieren. In der Regel müssen Patientinnen mit Preisen zwischen 3000 und 4000 Euro pro Region rechnen. Da Lipödem eine medizinische Erkrankung ist, übernehmen viele private Krankenversicherungen einen Teil der Kosten. Bei gesetzlich versicherten Patientinnen kann die Kostenübernahme schwieriger sein, wobei es in einigen Fällen eine Möglichkeit der Teilrückerstattung gibt.
Lipödem-Behandlung in Wien
Bei Dr. Markus Paulhart stehen Sie und Ihre individuellen Bedürfnisse im Fokus. Als erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie unterstützt er Frauen, die von Lipödem betroffen sind, auf ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität und einem harmonischen Körperbild. Dr. Paulhart ist bekannt für seine einfühlsame Beratung und präzise Vorgehensweise, um Ihnen zu helfen, die Auswirkungen des Lipödems zu lindern und das ästhetisch ansprechendste Ergebnis zu erzielen.
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FAQ
Häufig gestellte Fragen zum Thema Fettabsaugung
Was genau ist Lipödem?
Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft und zu schmerzhaften Fettansammlungen, besonders an Beinen und Armen, führt.
Ist Lipödem die gleiche wie Übergewicht?
Nein, Lipödem ist keine Folge von Übergewicht, sondern eine eigenständige Erkrankung, die zu einer unregelmäßigen Fettvermehrung im Unterhautfettgewebe führt.
Kann Lipödem geheilt werden?
Lipödem kann nicht geheilt werden, aber es gibt effektive Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Liposuktion, die das Erscheinungsbild und die Symptome deutlich verbessern können.
Ist die Behandlung von Lipödem schmerzhaft?
Die Behandlung kann mit Schmerzen verbunden sein, insbesondere nach der Liposuktion. Doch moderne Anästhesie- und Schmerzmanagementmethoden sorgen dafür, dass der Eingriff und die Heilungsphase so komfortabel wie möglich verlaufen.
Was kostet eine Liposuktion bei Lipödem?
Die Kosten einer Liposuktion variieren, liegen jedoch in der Regel zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Eine teilweise Kostenübernahme durch private Krankenversicherungen ist oft möglich.